VOXLabYrinth


Bruno Amstad, Luzern
Franziska Baumann, Bern
Monika Lilleike, Berlin
Ate Schell, Berlin
Andreas Stahel, Winterthur
Saadet Türköz, Zürich
Franziska Welti, Winterthur

Claudia Brieske, Saarbrücken, Videoarbeit


Ensemble
VOXLabYrinth ist ein Stimmensemble mit sieben international bekannten Sängerinnen und Sängern aus der Schweiz und Deutschland, gegründet 2005 in Bern. Gemeinsam ist Ihnen das Ziel, mit der Stimme die herkömmlichen Grenzen zu erweitern, hinter die Konventionen zu blicken und im Ensemble individuell und kollektiv neue vokale Ausdrucksformen zu er - finden.

Die individuellen Hintergründe der Einzelnen reflektieren eine Stilvielfalt, deren Spektrum von "folklore imaginaire" über Jazz und Rock, Oper, moderne Klassik bis zur abstrakten Performance Art reicht.

Die unterschiedlichen Aesthetiken des Gesangs öffnen den SängerInnen die Türen zu farbigen Stimmuniversen: Stimmaktionen, Gesänge, rhythmische Pulsationen, Stimmkaskaden, Raumschwebungen, Songs und  Stimmungen führen in nuanciertem und farbenreichem Spiel zu innersten Welten der Stimme. Der gemütliche Boden der Konventionen wird verlassen, um den „Klangraum Stimme“ durch ein einzigartiges Vokabular an kollektiven experimentellen Stimmtechniken zu erweitern und mit räumlichen, konzertanten, szenischen und installativen Darstellungsformen zu verbinden.


LABYRINTH

2008
13. März, 22.35 Sendung "CH-Musik", DRS 2


JANUAR
Kunsthalle Winterthur
INNOVANTIQUA PUBLICA

Konzertbesprechung "Der Landbote"


2007

MÄRZ
Dampfzentrale Bern
SEHNsOHR – Festival für Musik und visuelle Kunst – www.wimbern.ch


2006

JULI nocturne improvisée
Konzertbesprechung



Vorgehensweise und konkrete Arbeit
Die erste Eigenproduktion trägt den Titel „Labyrinth“.
Im Innern steht die Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Thema Labyrinth und der Dürrenmatt‘schen Version der Geschichte des Minotaurus, der in einem Labyrinth von Spiegeln gefangen ist. Der Text, der in sich labyrinthisch angelegt ist, bietet eine enorme Vielfalt an Inspirationsquellen: Spiegelungen, Vexierbilder, Absurdes und Apokalyptisches sind die Leitthemen der improvisatorischen Annäherungen.
Dürrenmatt betrachtete sich als einen "Drauflosdenker" und einen "Gedankenschlosser", die groteske Überspitzung als Mittel der Kritik, als Inszenierungen des Denkens: „Das Labyrinth verstehe ich als Urbild für die totale Ausweglosigkeit: alle Fluchtwege erweisen sich als Illusionen: es gibt keine Lösungen, nur Irrwege.“ 
Wir alle haben aber individuelle Positionen zum Thema Labyrinth, die zu Auseinandersetzung und zu Formansätzen dienen.

Audiovisuell
Im intermedialen Schnittfeld steht die improvisatorische als auch konzeptionelle Annäherung zwischen Stimme und visueller Projektion. Ein wesentlicher Aspekt ist die Erschaffung eines Begegnungsfeldes, eines Raumes, welche durch die Stimmen gebildet werden. Darin dienen mobile Projektionswänden als visuelle Koordinaten, als visuelle mobile Raumpartitur, interaktiv gekoppelt an den Stimmenraum. Das Akustische wird visuell verstärkt, kontrapunktiert und erweitert. Das Visuelle erscheint als rhythmische Spiegelungen, Verzerrungen und Reflexionen. „Dunkelheit und Bild“ entsprechen „Stille und Stimme“. Impulse für Auge und Ohr lassen Vorstellungsräume entstehen, die darüber hinausgehen, was sich unmittelbar den Sinnen erschliesst.

Formfindung und Ziele
Es ist eine offene Weise der Arbeit: das improvisatorische Erforschen und Erhorchen des (Stimm - )Raumes im Zusammenhang mit dem Thema Labyrinth, visuelle und akustische Versuchsanordnungen, die zu neuen Stimmräumen, -texturen, und -rhythmen und deren Wahrnehmung führen.

Die konzeptionelle Arbeit sehe ich vor allem im bewussten Umgang mit Formen der Improvisation, dem Raumthema des Labyrinths und der visuell rhythmisch fragmentarischen Arbeit.

Franziska Baumann, Dezember 2005

 







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